Englandfahrt 2019

 

Während einige Schüler unserer Schule ihre Winterferien in den Bergen mit Skifahren verbrachten, begab sich ein Teil der Klassenstufen neun und zehn in der ersten Ferienwoche an die englische Südküste, um dort bei einer Gastfamilie zu leben und einen Eindruck der englischen Lebensweise und Mentalität zu bekommen.Am Samstag, dem 16.02.2019, fuhren wir um ungefähr neun Uhr dreißig abends vor unserem Gymnasium ab. Nach einer langen Nachtfahrt durch die Benelux-Staaten und Frankreich mit mehr oder weniger ausreichend Schlaf trafen wir gegen Morgen an der Fähre in Calais am Ärmelkanal ein. Wenige Stunden und zwei Passkontrollen später kamen wir nach der Fährfahrt in Groß-Britannien an, wo wir in Dover von Bord fuhren. Nach einer weiteren kurzen Busfahrt erreichten wir am Vormittag bereits unser erstes Ziel: Canterbury, eine der ältesten Städte der Region, mit ihrer im sechsten Jahrhundert gebauten und bis heute genutzten imposanten Kathedrale. Diese konnten wir dann gegen Mittag besichtigen und uns selbst ein Bild von der riesigen Anlage samt Hauptgebäude, Garten und Krypta machen. Diese Kirche lässt das Herz von Architekturliebhabern schneller schlagen. In dieser Kathedrale wurde außerdem 1077 der Erzbischof der Stadt, Thomas Becket, nach einem Streit mit dem König von vier Rittern ermordet, und woraufhin dort Wunder stattgefunden haben sollen, entwickelte sich die Kirche zu einem wichtigen Pilgerziel. Nach der Erkundung des Gotteshauses durften wir in kleinen Gruppen selbstständig die Stadt erkunden und uns die wunderschöne historische Altstadt mit vielen alten Fachwerkhäusern und Läden anschauen. Eine Busfahrt durch praktisch den gesamten Süden Englands später erreichten wir dann das kleine Städtchen Christchurch, wo wir für die nächsten Tage bei unseren Gastfamilien untergebracht werden sollten. Nach einem ersten Kennerlernen und Abendessen war der Tag für uns aber auch schon wieder vorbei, da wir am nächsten Morgen früh raus mussten.An diesem nächsten Tag, dem 18.02. ging es für uns in die Nähe von Salisbury, zu Stonehange, dem legendären prähistorischen Steinkreis. Dort konnten wir das Gebilde an sich umrunden, jedoch nicht betreten. Man konnte sich aber auch aus gut zwanzig Metern einen guten Eindruck von den Baukünsten der frühen Bewohner Englands (oder den Aliens, wahrscheinlich eher Zweiteres) machen. Nach diesem eindrucksvollen Vormittag verliefen die Busfahrten für die nächsten Tage jedoch nicht mehr ganz so entspannt wie die vorher, da sich einige unserer werten Mitreisenden im Souvenirshop von Stonehange interessante Geräusche machende Basteleien gekauft hatten, deren auf Dauer dezent anstrengende Töne sie uns natürlich ungefragt in den nächsten Tagen gefühlt ohne Pause zum Besten gaben. Am Nachmittag ging es jedoch dann ins etwa 45 km entfernte Bath, wo wir uns die Roman Baths anschauen durften. Diese wurden in der Antike von den hier herrschenden Römern gebaut, da die Stadt mit ihren warmen Quellen ideale Bedingungen dafür bot. Unter Queen Elisabeth I wurde der Ort zum Kurort der wohlhabenden Bevölkerung. Heute kann man die gut erhaltenen Bäder besichtigen und sich dort über das Leben in den Anlagen vor vielen hundert Jahren informieren. Danach konnten wir auf eigene Faust die sehenswerte Stadt mit vielen Läden und Restaurants erkunden, bevor es mit dem Bus wieder zu unseren Gastfamilien ging, wo wir am späten Abend ankamen. Am nächsten Morgen ging es für mit der Fähre auf die Isle of Wight, welche der Südküste der britischen Hauptinsel vorgelagert ist. Dort schauten wir uns die imposanten Steilküsten der Insel an, bevor wir nach Zwischenstopp in dem kleinen Städtchen Ventnor zum Carisbrooke Castle im Zentrum der Insel aufmachten. Ventnor gilt als Groß-Britaniens wärmster und regenärmster Ort und war früher Heilbad für Tuberkulosekranke. Die ältesten Teile vonCarisbrooke Castle stammen aus dem elften Jahrhundert, und auch wir konnten uns umfangreich über das Leben in der Burg und ihre Bewohner über die Jahrhunderte hinweg informieren. Zeitgleich hatte man einen atemberaubenden Ausblick über die die Burg umgebende Gebiete. Am darauffolgenden Mittwoch, dem 20.02. machten wir uns auf nach Portsmouth, einer direkt an der Küste gelegenen und für seine Seefahrer berühmte Hafenstadt. Dort befindet sich ein großer Militärstützpunkt der Royal Navy sowie mehre Museumsschiffe und Museen, u. A. die H.M.S. Warrior, die Mary Rose und die H.M.S. Victory, welche wir besichtigten. Sie war das Flaggschiff von Kapitän Nelson, mit welchem er 1805 die berühmte Schlacht von Trafalgar schlug. Nach einer Besichtigung des eindrucksvollen Schiffes mit vielen Eindrücken über das Leben an Deck verließen wir es wieder und schauten uns im Hafengelände um, wo es in einem großen Outlet-Center eine große Auswahl an Kleidungsstücken, Schuhen und Restaurants gab. Am Nachmittag erreichten wir das National Motor Museum in Beaulieu, welche eine große Sammlung an Motorfahrzeugen der letzten Jahrzehnte besitzt, darunter auch einige Weltrekordfahrzeuge. Zudem gab es eine kleine Ansammlung an Filmautos, etwa der grüne Mini von Mister Bean oder der auch grüne Jaguar aus „Stirb an einem anderen Tag“ aus der James Bond-Reihe. Man konnte sich also eine Menge an unterschiedlichsten Autos aus unterschiedlichsten Ländern und unterschiedlichsten Zeiten anschauen und ein breites Bild von der Geschichte und den Arten des Automobils machen. Auf die Spitze getrieben wurde das Ganze durch die TopGear-Ausstellung nebenan, in welcher einige der kuriosen Eigenbauten aus der Serie bestaunt werden konnten. Rund um das Gelände konnten sich jedoch noch weitere Sehenswürdigkeiten, wie das Palace House oder der Abbey, angeschaut werden.Am Donnerstag, dem 21.02., war dann auch schon unser letzter Tag in England angebrochen. Bevor es jedoch wieder zurück nach Deutschland ging, legten wir noch einen Stopp am Dover Castle ein, welches über Dover trohnt. Dort veranstalteten wir ein finales Fotoshooting mit einem Gruppenfoto und Einzelbildern. Bei einem Blick über die Mauern bot sich zudem noch ein weitläufiger Ausblick über die Region um Dover. Bei unserem Rundgang über die Außenanlagen lernten wir einiges über die militärisch-strategische Wichtigkeit der Region während der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte, und nicht zuletzt während des Zweiten Weltkriegs. Von der Aussichtsplattform hatte man dann noch einen beeindruckenden Blick über die Hafenanlage von Dover. Am Nachmittag fuhren wir dann auf die Fähre, um kurze Zeit später endgültig Abschied von England zu nehmen. Nach einer weiteren Nachtfahrt kamen wir am frühen Morgen des Freitages an unserer Schule an, von wo aus wir den Heimweg antraten. Unsere Englandreise war für uns alle ein sehr interessantes und einmaliges Erlebnis. Wir konnten viel über den Süden Englands und seine Geschichte lernen und bei unseren Gastfamilien ein Stück englische Mentalität kennenlernen. Wir haben viele Eindrücke mit nach Hause gebracht und die Fahrt in vollen Zügen genossen. An dieser Stelle einen großen Dank an unsere Busfahrer Mathias und Mathias aka. das DJ-Duo Matze und Matze! Ihr seid die Besten! Schülerreporter: Kendrick Heinz 10b<